„Artgerechtes München“: Eine Vorbild-Initiative für Städte
Bei sich anfangen. Seine Mitmenschen direkt aktivieren. Schauen, wo man konkret ansetzen kann. Wo zum Beispiel gezielt Fleisch und Fleischprodukte aus artgerechter Quelle in
- städtischen Kantinen, Kitas und Schulen
- städtischen Einrichtungen (Krankenhäuser, Kultureinrichtungen usw.),
- bei allen städtischen Empfängen,
- und bei allen öffentlichen Veranstaltungen (wie dem Oktoberfest)
den konventionellen Produkten als Alternative beiseite gestellt werden können. „Artgerechtes München“ ist eine Initiative, die bei sich anfängt, also in der eigenen Stadt.
„Es ist höchste Zeit, dass Politik, Lebensmittelwirtschaft und Agrarindustrie auf die Forderungen von uns Verbrauchern reagieren. Lebensmittel dürfen nicht länger unter tierquälerischen Bedingungen und auf Kosten der Umwelt produziert werden. Wir brauchen eine zukunftsfähige Landwirtschaft – und die kann nur mit artgerechter Nutztierhaltung realisiert werden. Die Politik in Berlin ebenso wie in München muss die Warnungen der Wissenschaftler und uns VerbraucherInnen endlich ernst nehmen.“ So Daniela Schmid vom Aktionsbündnis „Artgerechtes München“ und Projektleiterin beim Tollwood Festival.
Umdenken in Gesellschaft und industrieller Landwirtschaft
Das Aktionsbündnis „Artgerechtes München“ wurde am 28.05.2015 vom Tollwood Festival ins Leben gerufen. Aktiver Unterstützer des Aktionsbündnisses Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin fordert bei der offiziellen Eröffnung:
„Bei allen Unterschieden der moralischen Beurteilung sollte der Mindestkonsens die artgerechte Tierhaltung sein!“
Ziel des Bündnisses ist es, dass sich die Landeshauptstadt München per Stadtratsbeschluss dazu verpflichtet, in ihrem Wirkungskreis zukünftig nur noch Produkte einzusetzen bzw. zuzulassen, die nachweislich aus artgerechter Tierhaltung stammen.
Artgerechte Produkte aus der Nische holen und zum Standard machen
Die bisherigen Ergebnisse des Aktionsbündnis können sich sehen lassen:
- In Münchens städtischen Kitas kommen die tierischen Produkte inzwischen zu 90 % aus biologischer Erzeugung
- vier städtische Schulen haben als Piloteinrichtungen erfolgreich auf 100 % Bio-Fleisch umgestellt. Jetzt soll ein Beschluss für alle städtischen Schulen erwirkt werden.
- In städtischen Institutionen laufen die ersten Pilotprojekte zur Umstellung an und die städtischen Empfänge werden zu 100 % mit Bio-Fleisch bestritten.
Neben Projekten in öffentlichen Einrichtungen, ist dem Aktionsbündnis auch an konkreter Aufklärungsarbeit gelegen. So zum Beispiel die Veranstaltung zum Thema „Massentierhaltung zieht versteckte Kosten nach sich“:
Das Engagement kommt an. So auch bei den Veterinären. Dr. Richard Bartels, Tierarzt und Mitglied des „Tierärztlichen Forums für verantwortbare Landwirtschaft“ äußert sich leidenschaftlich mit folgenden Worten zum Hintergrund der Zusammenarbeit:
„Auch in Bayern werden Masthähnchen und Legehennen in Betrieben mit 100.000 und mehr Tieren gehalten. Auch in Bayern kommt die Mehrheit der Eier aus Legebatterien. Auch das Schweinefleisch wird in Ferkelerzeugerbetrieben und Mastanlagen in industriellem Ausmaß erzeugt. Und sollte jemand glauben, dass unsere bayerische Milch nur von glücklichen Almkühen stammt, sollte sich bewusst sein, dass es auch hierzulande inzwischen Betriebe mit 500 und mehr Kühen gibt, die, wie auch anderswo von den aberwitzig hohen Abgangsraten der industriellen Produktion betroffen sind.
Und auch die Schlachtung ist geprägt von Konzentrationsprozessen und erfolgt unter Fließband-Bedingungen, die getrieben sind von Gewinnmaximierung zu Lasten von Tier und Mensch. Nur so sind ‘Sonderangebote wie 6 Hähnchen für 12 €’ möglich. Auf maximale Leistung gezüchtet, in Rekordzeit gemästet (…), unter unsäglichen Bedingungen gehalten und schließlich im Minutentakt geschlachtet.
Was kommt dabei heraus? Ein Festtagsbraten? Mitnichten. Ein Fest kann daraus nie und nimmer werden. Jeder Einzelne ist hier gefragt. Aber auch die Politik: Eine Großstadt wie München ist ein Großverbraucher – und trägt damit auch große Verantwortung. Sie kann und muss die Weichen stellen – für den Schutz von Mensch, Tier und Umwelt.“
Von wegen Münchens Schickeria: Diese Prominenten stehen mit Leidenschaft hinter dem Bündnis
Das Aktionsbündnis versucht, eine Vielzahl von Menschen zu aktivieren: Engagierte Vertreter der Münchner Stadtgesellschaft, Künstler, Landwirte, Mediziner, Wissenschaftler, Sportler, Unternehmen, Institutionen und Organisationen – und zentral: Der Verbraucher und die Verbraucherin.
So bodenständig und „hands-on“ die Aktionen und Ziele des Aktionsbündnisses, so glitzernd die Unterstützung von Seiten Prominenter:
Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a. D. und Professor für Philosophie und politische Theorie an der Universität München, vertritt das Bündnis auf Veranstaltungen aus Überzeugung:
„Respekt auch vor anderen, nicht-menschlichen Lebewesen, verlangt mindestens, dass wir ihnen ein Art-gerechtes Leben ermöglichen, selbst, wenn wir sie für unsere Zwecke weiter nutzen.“
Karl Ludwig Schweisfurth, einst war er der Chef von „Herta“, Europas größtem Wurstwarenhersteller. Heute gilt er als unternehmerischer Öko-Pionier und unterstützt das Aktionsbündnis tatkräftig.
Mehr zu Karl Schweifurth, seiner unternehmerischen Vergangenheit, seinen Zielen und seinem Handeln hier.
Und weitere Prominenz stellt sich hinter das Aktionsbündnis „Artgerechtes München“:
- Doris Dörrie, Regisseurin
- Michael Mittermeier, Komiker & Autor
- Konstantin Wecker, Schauspieler & Musiker
- Helmut Schleich, Kabarettist
- Senta Berger, Schauspielerin
- Ottfried Fischer, Kabarettist und Schauspieler
- Michael Verhoeven, Regisseur
- Sissi Perlinger, Schauspielerin
- Otto Koch, TV-Koch
- FLATZ, Aktionskünstler
- Marco Eisenack, Medienunternehmer
- Dr. Marianne Koch, Ärztin & Schauspielerin
Artgerechtes München als Vorzeigemodell für andere Städte
Im Aktionsbündnis Artgerechtes München trifft sich die Mitte der Gesellschaft, die verstanden hat. Ohne missionierende Statements, sondern mit klugen Worten zu Schritt-fur-Schritt-Enwticklung einer Gesellschaft, die konkret etwas verändern und bei sich – in ihren Restaurant, Kitas, Schulen, Festen & Co. – anfängt.
Hier Dein Kontakt zum Aktionsbündnis Artgerechtes München
Tollwood GmbH
Frau Christiane Stenzel
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
E.: christiane.stenzel@tollwood.de
T.: 089-38 38 50 13
F.: 089-38 38 50 50 13